Denk-Brüder bei der Drift-WM in Frankreich Themen:Motorsport Von: Heinz Harauer 19. Juni 2018 MOTORSPORT. Der dritte Lauf zur Europameisterschaft im Querfahren fand im französischen Elsass statt. Ein wohl ausgewählter Ort für eine Drift-Veranstaltung dieser Dimension. Denn der neunfache Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb kommt aus dieser Region. Dieser war zwar nicht vor Ort, aber die volksfestartige Atmosphäre mit tausenden Zuschauern auf den Rängen, Fahrgeschäften, Hüpfburgen und einem Jahrmarkt im Rahmenprogramm, machten aus dieser idyllischen Rennstrecke ein rauschendes Motorsportfest. Das Rennwochenende startete für Günther Denk wenig stimmungsvoll. Schon beim ersten Trainingslauf spukte ihn die Strecke aus und er knallte mit seinem Rennboliden unsanft gegen eine Betonwand. Daraus resultierten danach Probleme mit dem neu aufgebauten Motor. Kurzerhand wurde der Wagen wieder auf Vordermann gebracht, zur Sicherheit noch das Motoröl gewechselt und dann konnte es endlich richtig los gehen. Doch der nächste Rückschlag folgte prompt: Nur Platz 18 in der Qualifikation für Günther Denk. „Ich hab mich nicht wohl gefühlt im Auto. Es fühlte sich einfach nicht richtig an und so konnte ich kein Vertrauen aufbauen und auch nicht ans Limit gehen. Das wäre viel zu gefährlich, denn auf dieser Strecke löst du den Drift bei ca. 170 km/h aus, da muss alles passen“, erklärt Denk nach dem Rennen. Über Nacht wurde noch fleißig am Auto geschraubt und es wurden noch einige grundlegende Veränderungen bei der Abstimmung des Fahrwerks vorgenommen. Diese Entscheidung sollte sich für Denk als goldrichtig herausstellen, denn als am Renntag die Sonne über dem Circuit de l’Anneau du Rhin aufging, war der blaue BMW M3 Turbo bereit für das Rennen und der Österreicher fühlte sich auf Anhieb wohl im Auto. Das erste Battle entschied Denk souverän mit 10:0 und 6:4 für sich. Das bedeutete den Aufstieg in die nächste Runde. Dann ging es Schlag auf Schlag: Er qualifizierte sich von Lauf zu Lauf weiter, bis ins Finale. Dort traf Günther Denk auf den Polen Sebastian Matuszewski, der einen Nissan S14 mit BMW 4,4l V8 Turbo pilotiert und viel Erfahrung im Drift-Battle-Sport mitbringt. Im ersten Run des Finallaufs war Denk der Verfolger, doch Matuszewski legte mit viel Speed mächtig vor und konnte mit einem 8:2 von Anfang an souverän die Führung übernehmen. Im zweiten Battle um den Sieg des Europameisterschaftslaufs in Frankreich war Günther Denk der Leader und konnte Linie und Speed vorgeben. Mit einem nahezu perfekten Lauf versöhnte sich Günther Denk wieder mit der Strecke und fuhr einen Achtungserfolg ein. Den 8:2 Rückstand vom ersten Lauf konnte er damit aber nicht mehr aufholen was ihn an diesem Rennwochenende den zweiten Platz am Stockerl bescherte. Günther Denk in Euphorie: „Normalerweise sag ich ja, als Zweiter bist der erste Verlierer. Aber diesmal ist es anders. Dieses Rennwochenende hat für mich mit so vielen Rückschlägen begonnen. Dass ich jetzt hier am Stockerl stehen darf ist für mein Team und für mich ein großartiger Erfolg. Danke!“ Er liegt in der Europameisterschaft derzeit auf Platz vier hinter dem Polen Sebastian Matuszewski (1), dem Bulgaren Pavlin Penev (2) und seinem Landsmann Franz Kuncic (3). Markus Denk bester Österreicher im Qualifying Mit seinem neu aufgebauten BMW E46 Turbo bestritt Markus Denk zum ersten Mal einen Lauf im Ausland und konnte gleich am ersten Tag auf sich aufmerksam machen. Mit dem achten Platz (von 45) im Qualifying qualifizierte er sich nicht nur souverän für die Bewerbe am Renntag, sondern wurde mit diesem hervorragenden Ergebnis auch bester Österreicher. Markus Denk nach dem Qualifikationslauf: „Ich hab mich im Training auf dieser schnellen Strecke sofort zurecht gefunden und wohl gefühlt im Auto. Dann konnte ich im Qualifying 23 von 25 möglichen Linienpunkten einfahren. Dass ich bester Österreicher bin, ist für mich nur ein Detail am Rande. Was viel wichtiger ist, ist, dass ich dafür einen Extra-Punkt für die Meisterschaft bekomme.“ Mittendrin, in der hochkarätigen Starterliste der europäischen Drift-Elite war der Name „Markus Denk“ platziert und auf einmal in aller Munde. Wer ist der Österreicher mit der feinen Linienwahl? Er ist der österreichische Meister (Klasse R1) aus dem Jahr 2016 und somit kein unbeschriebenes Blatt im Driftsport. Doch im Gegensatz zur seligen österreichischen Drift Staatsmeisterschaft wird auf europäischem Niveau im Battle um die Stockerlplätze gekämpft. Und hier lag für Markus Denk etwas der Hund begraben. Er konnte am Renntag zwar sein erstes Battle mit 7:3 gewinnen und sich für das Achtelfinale qualifizieren, dort unterlag er aber aufgrund des Erfahrungsdefizits im Battle-Fahren dem Lokalmatador Sofiane Yazid im BMW E30 v8 Turbo. „Ich war mit allen vier Rädern im Dreck, das gibt Null Punkte“, zeigt sich Denk direkt nach dem Lauf etwas zerknirscht. „Dieses Rennen hat mich wieder einen riesigen Schritt weiter gebracht. Ich konnte so viel Erfahrung sammeln, tolle Eindrücke aufnehmen und mein Battle-Erfahrungsdefizit um ein großes Stück verkleinern“, zeigt er sich kurz darauf wieder kämpferisch. Mit einem neunten Gesamtrang schloss er das Rennwochenende im französischen Elsass ab. Mit genau 100 Meisterschaftspunkten liegt Markus Denk derzeit auf den elften Platz in der Europameisterschaft. 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