Franz Nitterl – erster Olympionike von St. Pölten

Erster Olympionik von St. Pölten: Gewichtheber Franz Nitterl. Foto: Wöll
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GEWICHTHEBEN. Vor 90 Jahren trat mit Franz Nitterl der erste St. Pöltner bei Olympischen Spiele an.

Als Vater des Gewichthebens in St. Pölten gilt der Eisenbahner Josef Hable, der vor 120 Jahren (1895) im Gasthaus Schülke in der Passauer Straße 44 (später Gasthaus zum Eisenbahner) den „Athletenklub Herkules“ gründete. 1910 wurde der Klub auf „Erster St. Pöltner Athletenklub Milon“ umbenannt. Die stärksten Männer St. Pöltens waren in den Anfangsjahren fast durchwegs Fleischhauer. Neben Hable und dem Wirt Anton Kubin aus Wagram stammten sechs Athleten aus der Fleischhauerzunft. Kein Wunder: Erst um 1906 wurden im Kraftsport Gewichtsklassen eingeführt. Milon zählt neben dem Schützen- Turn- und Eislaufverein zu den ältesten Sportvereinen St. Pöltens.

Die „Bürgerlichen“ (Kraftsport-Verband) und die Sozialdemokraten (Arbeiter-Athletenbund) stritten sich in den 1920er- und frühen 1930er-Jahren um die starken Männer von St. Pölten und je nach Zugehörigkeit grüßte man mit „Kraft Heil“ oder „Kraft Frei“. – Milon stellte mit dem Gewichtheber Franz Nitterl vor 90 Jahren den ersten St. Pöltner Teilnehmer bei Olympischen Spielen (1928, Amsterdam) und der Ringer Josef Annerl wurde vor 90 Jahren bei der Arbeiter-Olympiade in Frankfurt (1925) Europameister im Leichtgewicht.

Text: Ingolf Wöll

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